Postsozialliberalismus
Postsozialliberalismus

Postsozialliberalismus

Die Gründung neuer Parteien scheint oft an ein Thema oder zumindest wenige Themen geknüpft zu sein: bei der Gründung der Grünen ging es um Umweltschutz und Frieden, bei der Gründung der Piraten um die Verteidigung des Internets und damit verbunden um ein besseres Urheberrecht, bei der Gründung der AfD um die Eurokrise. Doch stehen diese Themen nicht isoliert, sondern ordnen sich in einen gewissen ideologischen Rahmen ein: Bei den Grünen war dies der Postmaterialismus, also die Auseinandersetzung mit der Orientierung der Vorgängergeneration auf Materielles und Wachstum. Bei der AfD geht es um mehr als den Euro, denn der ideologische Rahmen ist eindeutig in einem unzeitgemäßen Nationalismus zu suchen, wobei vorhersehbar ist, dass ein nationalliberaler (Wirtschafts-) Flügel sich über kurz oder lang einem christlich-sozialen und einem stark etatistisch-nationalen Flügel gegenüber gestellt sehen wird. Neben dem Nationalismus steht bei der AfD auch wieder eine Orientierung auf Materielles und Wachstum im Vordergrund – also auch hier eine Art Rückbesinnung auf die Zeit vor den Grünen, weshalb die AfD wohl auch für ältere Menschen eher attraktiv ist. Der ideologische Hintergrund der Piratenpartei ist ganz anders: Die Piraten sind von Anfang an eine internationale Bewegung gewesen, die in einem Rahmen entsteht, in dem die Auseinandersetzung mit Wachstum und dem Streben nach materiellem Wohlstand bereits ausgefochten ist. Deshalb ist ja auch die Beschreibung der Piratenideologie als postmaterialistisch unzureichend, vielmehr kann von einer immaterialistischen Ideologie gesprochen werden. Dass die materiellen Ressourcen begrenzt sind und unendliches Wachstum nicht möglich ist, muss nicht mehr debattiert werden. Im Vordergrund stehen vielmehr die immaterielle Wissensgesellschaft und ihre Gestaltung.

Im Mittelpunkt der Piratenideologie steht das Individuum, das sich möglichst frei entfalten soll. Das ist natürlich ein liberales Prinzip, dem allerdings ein anderes gegenübersteht: Jedem Individuum soll gewährleistet sein, an der Gesellschaft teilzuhaben. Dieses Prinzip wird oft als „sozial“ aufgefasst, woraus sich ableiten ließe, die Piratenpartei sei eine „sozialliberale“ Partei. In der Tat lässt sich das Prinzip der Teilhabe in Verbindung bringen mit John Stuart Mills „equal opportunity“ und mit Ideen des „sozialen Liberalismus“ der Freiburger Thesen der F.D.P. der 1970er Jahre. Allerdings haben sich die Zeiten geändert: „Vollbeschäftigung“ ist in der nachindustriellen Gesellschaft nicht mehr zu erreichen. Daher muss vor allem darüber nachgedacht werden, wie allen Menschen ein Einkommen garantiert werden kann. Denn nur mit einem Einkommen ist volle gesellschaftliche Teilhabe möglich. Mindestens in dieser Beziehung geht die Piratenideologie über das hinaus, was unter sozialliberal zu verstehen ist.

Die Zeit des deutschen Sozialliberalismus, gekennzeichnet durch die sozial-liberale Koalition, ist allerdings auch durch eine Politik geprägt, die keineswegs Vorbildcharakter für die heutige Politik haben sollte: Zu denken ist an Berufsverbote, Ausgrenzung und Kriminalisierung von alternativen Lebensentwürfen, Ungleichbehandlung der Geschlechter, Rasterfahndung usw. Zudem ist der deutsche Sozialliberalismus sehr materialistisch ausgerichtet, also auf eine Steigerung des Wirtschaftswachstums, eine vollbeschäftigte Gesellschaft und die Mehrung materiellen Besitzes durch Arbeit.

Die daher notwendige Abgrenzung zum Sozialliberalismus macht die Bezeichnung Linksliberalismus interessant. Die Bezeichnung „links“ passt vor allem in der Bedeutung „progressiv“. Mit „links“ lassen sich hingegen auch viele Konzepte verbinden, die zu den Prinzipien der freien Entfaltung des Individuums und der Ermöglichung von Teilhabe nicht passen: Mit „links“ werden Ideologien wie Sozialismus und Kommunismus verbunden, die geradezu im Widerspruch zur freien Entfaltung des Individuums stehen. Selbst ein „freiheitlicher Sozialismus“, wie er von der Linken vertreten wird, oder die linke Sozialdemokratie setzen darauf, dass Einkommen durch Arbeit generiert werden muss, was ohne Vollbeschäftigung nicht möglich ist. Wo die Bezeichnung „links“ für die Piraten allerdings gut passt, ist in der Abgrenzung gegen „rechts“, denn selbstverständlich ist die freie Entfaltung des Individuums bei gleichzeitiger Ermöglichung der Teilhabe aller ein Vorhaben, das kontradiktorisch zu rechten Ideologien ist – unabhängig davon, wie „rechts“ genau zu definieren ist.

Für eine neue Ideologie sollte am besten ein neuer Begriff geschaffen werden. Die Bezeichnung „Commonismus“ stellt den Aspekt der Almende und des Teilens in den Vordergrund, wobei es sich allerdings dabei nur um einen Aspekt der Piratenideologie handelt. Besser ist vielleicht „Akzessismus“, der auf den freien Zugang (open/free access) abhebt und damit auf die freie Entfaltung des Individuums und auf die Teilhabe aller (Zugang, Barrierefreiheit, Inklusion).

17 Kommentare

  1. Dandii

    Guter Debatenbeitrag, ich bin auch für einen gemütlich neuen aber schnell erklärbaren Begriff.

    Bei den unterstüzern der AFD mache ich eine andere Erfahrung, gerade junge wenig gebildete sind die stärksten Unterstützer und Wähler

  2. Idahoe

    Für Andrea, die Starke

    Ein Pseudo-Pirat, der einer Ideologie anhängt, kann kein Pirat sein, denn eine Ideologie steht im Widerspruch zum „DENK SELBST“.

    Ein Mensch, der selber denkt, benötigt weder Vorbeter und noch andere Einflüsterer. Die Piratenbewegung ist nicht international, sondern sie kennt KEINE Nationalität. Das ist ein Unterschied beispielsweise zur sozialistischen Internationalen.

    Eine Information stellt noch kein Wissen dar:
    Dem einzelnen Menschen geht es nicht um ein fremdbestimmtes EINkommen, sondern um sein selbstbestimmtes AUSkommen, denn selbst ein garantiertes Einkommen sichert eben kein Auskommen.

    Teilhabe bedeutet, nicht ausgegrenzt zu werden, das hat überhaupt nichts mit einem imaginären Einkommen zu tun.
    Ein LINKES Kollektiv steht ebenso im Widerspruch zur Entfaltung des Selbst, wie ein RECHTES Kollektiv.
    Unterordnung unter ein pseudointellektuelles Kollektiv, das von wenigen bestimmt wird.
    Auch das ist nichts anderes, als das übliche Untertanen-Gen, der übliche Gehorsam.

    Statt stetig neue Begriffe zu erfinden, einfach zum „Denk selbst“ zurückkehren, reicht völlig aus. Die Aufgabe besteht in Aufklärung, Klärung und Klarheit, um dieses ominöse „Denk selbst“ JEDEM überhaupt zu ermöglichen.

    Das Wort Begriff hat etwas mit Begreifen zu tun, mit etwas nachvolllziehen, etwas verstehen zu können. Etwas, das auch Anatol schon nicht verstanden hat. Sprache dient der Verständigung, den SINNEN und daher dem Gefühl und das was allgemein Empathie genannt wird.

    Ein gläubiger Mensch, ergo ein Anhänger einer Ideologie muß nicht denken, das übernimmt der zuständige vordenkende Idiologe.
    Mein Vorschlag der Ideologie wäre daher: Pfaffentum.

    1. @Idahoe: „Denk selbst!“ ist natürlich ein piratiges Grundprinzip, das ich nicht in Frage gestellt wissen möchte. Es liegt ein Missverständnis in Bezug auf Ideologie vor. Ich fasse Ideologie deskriptiv auf, was ich auch am Anfang meiner Ausführungen bei der Peira-Matinée deutlich mache (https://peira.org/peira-matinee-postsozialliberalismus/), nicht normativ. D.h. ich versuche zu ergründen, was der ideelle Grundkonsens der Piraten ist. Das ist übrigens auch genau das, was ein interessierter Wähler wissen möchte. Es geht nicht darum, jemandem vorzuschreiben, was diese Person denken soll. Das halte ich im Übrigen in keiner Partei für statthaft. Bei Religionen ist das möglicherweise anders.

      „Denk selbst!“ bedeutet übrigens nicht, dass Selbstdenkende ihre Meinung immer auch durchsetzen müssen. In einer Demokratie unterliegt der eine oder die andere auch schon mal bei Abstimmungen. Dann mit einem wie auch immer gearteten „Hack“ (Rücktritt, Hinterzimmer, Winkeladvokatentum usw.) zu versuchen, seine Meinung dennoch durchzusetzen, hat mit Demokratie wenig zu tun.

  3. Ickes

    Aus der Reihe: Ickes erklärt die Welt:
    prä-Bäh post-Post
    ein Kommentar zu Mahas „Postsozialliberalismus“ (Peira)
    basierend auf meinen vorab veröffentlichten Tweets und Redemanuskript

    Vor drei Monaten stellte Maha bei Peira den Sozialliberalismus als Anwärter für eine identitätsstiftende Ideologie der Piraten vor. Davon sei er abgekommen, weil sich klassische Ideologien überlebt haben. Und wahrlich: Ideologien beziehen sich auf einen Materialismus, der für die post-Moderne überkommen ist. Ich erkläre das gerne am Beispiel der Post: Nachdem sie privatisiert wurde, ist dem demokratischen Kollektiv die materielle Grundlage für eine Ideologie abhanden gekommen. Punkt.

    Postideologien, Ideologien der Postmoderne, sind entsprechend ein Oxymoron bzw. die utilitaristische Approbriation, ein neo-Retroismus, der nichts weiter beschreibt als die romantische Nostalgie, die der Suche nach Identität im post-demokratischen Spektrum zugrunde liegt. Die Verkommenheit des Öko- und anderer sogenannter Postanarchismen soll eine Warnung sein. Außerdem Protest-, post-Test-, Hostess- und Pro-st-Bewegungen.

    Benedikt Ugade bringt die Radikaldemokratie ins Spiel. Radikal, find ich gut, andere auch. Endlich mal nicht liberal. Den Härtetest besteht diese prä-Ideologie jedoch nicht: „Wenn die Radikaldemokratie zurParteiideologie erklärt wird, inkorporiere ich die FDJ,“ vertwitterte ich mich. So ist das halt mit der Transportation von unscharfen Verheißungen des Vormärzes in die post-Moderne: prä-Bäh.

    Metamorpha spricht von Grundwerten, die Maha unter dem post-Label Akzessismus oder so zusammenzufassen sucht. Find ich auch gut, weckt es doch in mir Assoziationen zu Organisation und Kreativität. Doch dann meint Frank Röder, den Linksliberalismus verteidigen zu müssen, und führt uns die Beliebigkeit der Begrifflichkeit vor Augen. So also kann keine identitätsstiftende Ideologie gefunden werden.

    Es sollte lieber die Suche als solche betrachtet werden: Liquid Democracy als proto-Ideologie der Piraten, die es identitätsstiftend mit Inhalt -der Freiheit des Wissens, der Information und der Kommunikation, oder programmatisch: Wissen, Wasser, Klimawandel – zu füllen gilt. Synkretisch, konstruktivistisch und partizipativ-emanzipatorisch. Und zu den Klängen von Beethovens Abschlusschor: „…was die Mode[rne]streng geteilt…“ wollte ich noch den Abschlusssatz meiner Masterthesis (UKC 1999) zitieren: „The last man was standing in front of a wall declaring it the end of history when in fact, it was a mountain too steep for him to see.“ Denn wenn wir uns auch schwer tun, Schluss zumachen, so sollten wir zumindest Schlüsse ziehen.–

    1. @Ickes: Danke für den Hinweis auf das Panta-rhei-Problem (πάντα ῥεῖ, das heißt übrigens bei Platon: Πάντα χωρεῖ καὶ οὐδὲν μένει ‚alles bewegt sich und nichts bleibt‘, aber das Fließen gefällt natürlich Anhängern von Liquid Democracy wie uns besser). Das ist ja auch genau der Grund, warum ich vom Sozialliberalismus über den Postsozialliberalismus zum Akzessismus (oder Partizipatismus) gekommen bin. Ich halte nicht viel von Postmodernismus, wo doch solche Erkenntnisse schon aus der Antike stammen. „Denk selbst!“, Kreativität, Radikaldemokratie und Liquid Democracy sollten nur nicht mit Beliebigkeit verwechselt werden.

      Kurzer Hinweis zur Geschichte meiner Beschäftigung mit dem Sozialliberalismus: Die Jungen Liberalen Nürnberg hatten mich Ende 2013 eingeladen, am 1. Februar 2014 einen Vortrag über Sozialliberalismus (eigentlich über „Linksliberalismus“) zu halten. Daher rührte meine Beschäftigung mit dem Thema. Erst als der Vortrag schon als Screencast und Video veröffentlicht war (später dann auch als Text hier bei peira.org), kam es dazu, dass verschiedene Landesverbände sich auf den Sozialliberalismus beriefen (inwiefern ein Zusammenhang zu meinem Vortrag besteht, kann ich nicht sagen). Das löste dann weiteres Nachdenken bei mir aus und führte zu vielen Diskussionen, wobei mir immer deutlicher wurde, dass es besser ist, von Postsozialliberalismus zu sprechen. Die Freiburger Thesen und John Stuart Mill habe ich genauer gelesen. Dabei wurde mir immer klarer, wie sehr diese Texte auch in ihrer Zeit verhaftet sind. So entstand schließlich dieser Beitrag.

  4. christorpheus

    Danke Martin Haase. Das ist ein Text, der ganz außergewöhnlich einlädt zum Nachdenken über politische Prinzipien und wunderbar neutral den Begriff der Ideologie einführt. Ich denke ebenso, dass die Begriffe Links und Rechts vollständig verbraucht sind und einer Beschreibung einer immaterialistischen liberalen Grundhaltung, wie der der Piraten schlicht im Wege stehen. Es geht ja letztlich auch nicht um links oder rechts, sondern immer um konkrete politische Ideen, die bestimmte Funktionen erfüllen (oder auch nicht) und im Kontext eines Parteiprogrammes stehen. So sind Ideen isoliert betrachtet ja nicht per se links oder rechts (so wie Strom nicht gelb ist). Es hängt davon ab, wie sie kombiniert werden. Beispielsweise kann man sich aus einer Wirtschaftsperspektive ja ein BGE schlecht(er) vorstellen, wenn parallel noch ein Mindestlohn vorgeschrieben wird. Oder man könnte die Forderung nach einem BGE auch mit einer Abschaffung aller Kündigungsregeln kombinieren, und auch im Allgemeinen wieder auf verhandlungsfähige Individuen bauen. Es ließen sich unendlich viele Bsp. finden „linke“ und „rechte“ Positionen zu verknüpfen, die erst in ihrer Kombinantion wirklich sinnvoll wären. Allein deswegen sind die Begriffe meines Erachtens nicht nur verbraucht, sondern auch kontraproduktiv. Weil sie offensichtlich einen unvoreingenommenen Blick auf Ideen und Funktionen verstellen und ein seltsames „Entweder/Oder“-Lager-Denken produzieren.

    Was eine Begriff für den ideologischen Ansatz eines immateriellen Liberalismus, wie der der Piraten betrifft, so könnte die (soziologische) Unterscheidung Inklusion/Exklusion evtl weiterführen. Oben genannte Begriffe, wie „Commonismus“ (klingt wie die Spaßabteilung eines Kommunismus und führt im lautsprachlichen wohl zu unvorteilhaften Verwechlungen), „Akzessismus“ (ist sprachlich wahrscheinlich wenig eingängig und verständlich und klingt auch nicht sonderlich schön 🙂 oder auch “Partizipatimus” wirken auf mich zu wenig neutral (ich habe aber auch eine gewisse Voreingenommenheit gegen -ismen).
    Die soziologische Unterscheidung Inklusion/Exklusion ist recht neutral, bzw. auf die Funktionssysteme der Gesellschaft hin beschrieben (vgl. z.B. Rudolf Stichweh, oder Niklas Luhmann) und so könnte der Begriff „Inklusion“, bzw. entsprechende Anpassungen an den hier angepeilten Zweck evtl besser funktioieren.
    Z.B. „(Dezidierter) Inklusionismus“ (wenn es denn ein Ismus sein soll) oder „Inkludierender Liberalismus) oder – gefällt mir am besten: Man könnte versuchen schlicht den Begriff „Inklusion“ politisch zu okkupieren und ihn für die Verwendung auf der Abstraktionsebene von Ideologien benutzen.

    Beste Grüße.

    1. Michi

      „Danke Martin Haase. Das ist ein Text, der ganz außergewöhnlich einlädt zum Nachdenken über politische Prinzipien und wunderbar neutral den Begriff der Ideologie einführt. Ich denke ebenso, dass die Begriffe Links und Rechts vollständig verbraucht sind und einer Beschreibung einer immaterialistischen liberalen Grundhaltung, wie der der Piraten schlicht im Wege stehen.“

      Bei den Piraten sehe ich insgesamt keine immaterialistische liberale Grundhaltung. Vielmehr eine Neuauflage einer sozialdemoktratischen Idee. Das heißt: Kapitalismus plus staatlicher Umverteilung. Nichts wirklich neues also.

      „Es geht ja letztlich auch nicht um links oder rechts, sondern immer um konkrete politische Ideen, die bestimmte Funktionen erfüllen (oder auch nicht) und im Kontext eines Parteiprogrammes stehen. So sind Ideen isoliert betrachtet ja nicht per se links oder rechts (so wie Strom nicht gelb ist).“

      Genau aus diesem Grund haben sich eben politische Strömungen etabliert, die aus einem Bündel an Vorstellungen bestehen. Niemand hat behauptet ein einzelner Punkt würden ein Gesamtbild ergeben.

      „Es hängt davon ab, wie sie kombiniert werden. Beispielsweise kann man sich aus einer Wirtschaftsperspektive ja ein BGE schlecht(er) vorstellen, wenn parallel noch ein Mindestlohn vorgeschrieben wird. Oder man könnte die Forderung nach einem BGE auch mit einer Abschaffung aller Kündigungsregeln kombinieren, und auch im Allgemeinen wieder auf verhandlungsfähige Individuen bauen. Es ließen sich unendlich viele Bsp. finden “linke” und “rechte” Positionen zu verknüpfen, die erst in ihrer Kombinantion wirklich sinnvoll wären.“

      Komisch. Mir fällt da nichts ein.
      Neoliberalismus mit Almosen zu verknüpfen und das als Immaterilaismus oder Inklusion zu bezeichen ist sogar perfide. Sicher wusstest du, dass das BGE keine linke Idee ist und nie war. (vgl. Friedmann, Hayek)

      „Allein deswegen sind die Begriffe meines Erachtens nicht nur verbraucht, sondern auch kontraproduktiv. Weil sie offensichtlich einen unvoreingenommenen Blick auf Ideen und Funktionen verstellen und ein seltsames “Entweder/Oder”-Lager-Denken produzieren.“

      Kontraproduktiv? Wohl eher entblößend. Du machst Werbung für die Verschleierung und willst es nicht beim Namen genannt sehen.

      „Was ein Begriff für den ideologischen Ansatz eines immateriellen Liberalismus, wie der der Piraten betrifft, so könnte die (soziologische) Unterscheidung Inklusion/Exklusion evtl weiterführen.[…]“

      Was ist „immateriell“ für dich?
      Für mich wäre es etwas in der Art wie Eigentumsrechte und Geld abzuschaffen. Aber Kapitalismus jetzt immatertiell? Nein.

      1. christorpheus

        Was für mich immateriell (im Zusammenhang mit Ideologie) bedeutet? Die Antwort darauf kann ich Dir vielleicht geben, indem ich Dir nahelege mal nachzusehen, was unter „Materialismus“ verstanden wird. (vgl. z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Materialismus). Eine immaterielle Position bezieht sich im Gegensatz dazu sozusagen auf eine Form auf die Welt zu gucken, die weniger auf „Materie als einfach gegeben“ referiert, sondern eher auf die Organisation des beobachtenden Individuums abstellt. In etwas „Was uns als Materie erscheint, ist reduzierbar auf Bedingungen im Erkenntnissubjekt: Idealismus. (Eine antirealistische These.)“(http://de.wikipedia.org/wiki/Immaterialismus). Letztlich ist die Frage eine Philosophische und so kann ich Dir nur nahelegen Dich mal auf sowas einzulassen.

        Man kann nun, wie Du das offensichtlich tust ein BGE mit Almosen verwechseln. Das sehe ich eben anders. In einer Gesellschaft in der nichts ohne Geld funktioniert (Du darfst weder einfach so in der Natur wohnen, noch Dir einfach ein paar Enten fangen und die über Dein Lagerfeuer hängen, selbst wenn Du wolltest) und in der die einzige Quelle für Geld Arbeit ist, die – relativ unbestritten – nicht mehr für alle da ist (und tendenziell auch für immer weniger da sein wird), in so einer Gesellschaft ist ein Einkommen für alle durch Umverteilung keineswegs ein Almosen. Wenn man sich überlegt, dass man Individuen heute (Fernab von jeder Möglichkeit der Vollbeschäftigung) ggf durch die Kürzung des Existenznotwendigen bedroht und so in Niedriglohnjobs treibt (Harz), dann wäre ein BGE durchaus in der Lage wieder ein verhandlungsfähiges Individuum zu schaffen. Jemand der mit dem Existenznotwendigen bedroht werden kann, der kann nicht verhandeln (darauf können wir uns evtl einigen). Und ein verhandlungsfähiges Individuum in diesem Sinne, dass es auch „Nein“ sagen kann, genau wie es auch „Ja“ sagen kann, das ist wohl die Grundlage aller liberalen Positionen.

        Zu Deinen anderen Reaktionen auf meinen Kommentar … da fällt mir jetzt nichts mehr ein … Außer dass man das offensichtlich so sehen kann. Wenn Du die Piraten nicht von Sozialdemokraten unterscheiden kannst … naja. Vielleicht findest Du ja doch irgendwann mal die Unterschiede. Es sieht nur alles nach Nägeln aus, wenn man ein Hammer ist 🙂
        Grüße.

        1. Immaterialismus meinte ich in meinem Text eher als Weiterentwicklung des Postmaterialismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Postmaterialismus); somit ist natürlich mit Materialismus das gemeint, was manchmal auch als Konsumismus bezeichnet wird: Das Streben nach materiellen Dingen, nach größerem materiellen Wohlstand. Das Anliegen der SPD ist z.B. die Verbesserung der materiellen Situation der Arbeiterschaft (ähnlich bei der Linken). Auch für die FDP (auch in den Freiburger Thesen) steht die Verbesserung des materiellen Wohlstands im Vordergrund – hier bezogen auf das Individuum (und nicht auf eine Gruppe, mal abgesehen von den fast sprichwörtlichen „Besserverdienenden“ oder„Leistungsträgern“). Bei CDU und CSU steht die Mehrung des materiellen Wohlstands ebenso im Vordergrund. Im Postmaterialismus wurde erkannt, dass grenzenloses Wachstum nicht möglich ist, und dass anderes wichtiger ist als die Mehrung des materiellen Wohlstands. Im Immaterialismus ist dies schon keine Frage mehr.

          1. christorpheus

            Hallo Martin, danke für Deine Antwort. Es mag sein, dass ich etwas über Deinen Bezug auf Immaterialismus hinausgeschossen bin. Allerdings hat mich Dein Text oben inspiriert den Versuch zu machen den Begriff mal etwas weiter aufzuspannen. Die Relativierung von „materiellem Wohlstandswachstum“ ergibt sich ja evtl. aus einem Weltbild (Im Sinne von Vorstellungen über sich, die Gesellschaft und die Welt), aus dem nicht nur bestimmte Perspektiven auf die Relevanz von Wirtschaft, bzw. Geld- und Eigentumsdingen abgeleitet werden. Für einen „Immaterialisten“ ist ja die Welt nicht einfach so, wie sie sich darstellt, sondern eher wie wir sie gemeinsam konstruieren. Für ihn gibt es also überhaupt erstmal mehr Spielraum über unterschiedliche Weisen von Bewertung nachzudenken und nicht einfach sagen zu können :“Die Welt ist eben objektiv so wie sie ist und deswegen ist das und das eben alternativlos“. In so einem Rahmen bekommt z.B. der Begriff Verantwortung auch einen deutlich aufdringlicheren Charakter. Unterstellt, dass für einen „Materialisten“ die Welt eben objektiv so ist wie sie ist und man sich in so einem Rahmen eher hilflos als Spielball der Geschichte erfährt, als als jemand der zur Freiheit, zu Entscheidungen, zur Verantwortung, zur Abwegung zwischen Alternativen (Natürlich auch in Wirtschaftsdingen) gezwungen, immer Geschichte mitgestaltet.
            Ich weiß, dass ist ein steiles (sowieso zu krass verkürztes und recht hilfloses) aus dem Zusammenhang reißen. Aber der Gedanke, dass Kultur immer verschiedene Weltbilder hervorbringt und bestimmte davon (warum auch immer) mainstream werden und andere nicht und das diese nie in Stein gemeißelt sind, sondern sich ändern können, und vor allem unterschiedliche Konsequenzen auf einen selbst, die Gesellschaft und die Welt haben…. Das finde ich schon faszinierend. Sorry, für ein bischn Aus-dem-Zusammenhang-reißen. Grüße.

        2. Michi

          „Was für mich immateriell (im Zusammenhang mit Ideologie) bedeutet? Die Antwort darauf kann ich Dir vielleicht geben, indem ich Dir nahelege mal nachzusehen, was unter “Materialismus” verstanden wird. (vgl. z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Materialismus). Eine immaterielle Position bezieht sich im Gegensatz dazu sozusagen auf eine Form auf die Welt zu gucken, die weniger auf “Materie als einfach gegeben” referiert, sondern eher auf die Organisation des beobachtenden Individuums abstellt. In etwas “Was uns als Materie erscheint, ist reduzierbar auf Bedingungen im Erkenntnissubjekt: Idealismus. (Eine antirealistische These.)”(http://de.wikipedia.org/wiki/Immaterialismus). Letztlich ist die Frage eine Philosophische und so kann ich Dir nur nahelegen Dich mal auf sowas einzulassen.“

          Das kannst du mir gerne nahelegen. Ich denke nur nicht, dass diese Definition zielführend ist.

          „Die bekannteste und philosophiehistorisch wichtigste Begriffsverwendung von „Immaterialismus“ im Sinne eines Idealismus ist die entsprechende Selbstbezeichnung der Position von George Berkeley […] materielle Objekte sind nur, insofern sie aufgefasst werden, ihr Sein ist Wahrgenommensein.“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Immaterialismus)

          Ich schließe aus deiner Zusammenfassung, dass du selbst keine Ahnung von dem hast, was du da zitierst. Politiker mögen vielleicht dem subjektiven Idealismus folgen, aber ihre Politik ist stets im Geiste eines objektiven Idealismus. Es werden lediglich mittels Gewalt vermeintlich objektiv gültige Ideale definiert. Dieser Widerspruch besteht so lange, bis Entscheidungen nicht mehr von Politikern sondern von jedem Individuum selbst gefällt werden und in einer Gruppe im Konsens. Es spielt dabei überhaupt keine Rolle für wie gut und durchdacht du deine Pläne hältst, es ändert sich dadurch am Prinzip nichts.

          Materialismus definiere ich so, Materie einen Eigentumscharakter zuzuschreiben. Immaterialismus verneint dies.
          Als zu den Piraten passendes Beispiel um sich das besser vorstellen zu können, nehme ich ein Musikstück. Der materialistische Musiker verbindet damit das Urheberrecht, weil er behauptet der Urheber diese Musikstücks zu sein und will Rechte geltend machen. Er übersieht dabei, dass sein beanspruchtes Recht eine Gewalt erfordert dies durchzusetzen, und er verkennt dass seine Musik auf der Arbeit vieler Generationen Musiker fußt und dass seine Instrumente von vielen Menschen hergestellt wurden und die dazu nötigen Rohstoffe letztlich der Natur kostenlos entnommen wurden. Der Musiker ist nur Teil eines großen Puzzles. Es gibt eigentlich gar keinen materiellen Gegenwert seiner Arbeit. Arbeit hat in Wahrheit nie einen materiellen Gegenwert, sondern entweder einen ideellen oder eben eine damit verbundene Umverteilung von materiellen Gütern mit Gewalt. Daher ist auch ein Lohnsystem immer materialistisch. Und es ist auch materialistisch einem Menschen ein vordefiniertes Konsumpensum aufzuerlegen. Eigentum ist eben ganz allgemein materialistisch.

          Materialistische Politik manipuliert die materiellen Begebenheiten. Konkret durch Eigentum, als Gewalt mit der Menschen daran gehindert werden sich frei zu bewegen, zu organisieren und zu entfalten. Dies wäre nur möglich, wenn Eigentum aufgegeben werden würde. Eine Ideologie, die Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Eigentumsrechten beinhaltet, kann nicht immaterialistisch sein. So etwas ist einfach das Recht des Stärkeren. Im Fall des BGE geht es konkret um Kapitalismus und eine Maschinerie, die nach Gutdünken nimmt und gibt. Vielleicht ist der von mir gewählte Begriff Almosen noch zu schwach um das ausdrücken.

          „Man kann nun, wie Du das offensichtlich tust ein BGE mit Almosen verwechseln. Das sehe ich eben anders. In einer Gesellschaft in der nichts ohne Geld funktioniert (Du darfst weder einfach so in der Natur wohnen, noch Dir einfach ein paar Enten fangen und die über Dein Lagerfeuer hängen, selbst wenn Du wolltest) und in der die einzige Quelle für Geld Arbeit ist, die – relativ unbestritten – nicht mehr für alle da ist (und tendenziell auch für immer weniger da sein wird), in so einer Gesellschaft ist ein Einkommen für alle durch Umverteilung keineswegs ein Almosen.“

          Ist es mein Problem, wenn du nicht über deinen Tellerrand schauen kannst? Indirekt schon, weil du und deinesgleichen im demokratischen Kontext über mich mitbestimmen wollt. Du bist halt nicht bereit den Kapitalismus zu hinterfragen und stellst ihn und seine Konsequenzen als Selbstverständlichkeit dar. Ich halte nichts davon für selbstverständlich, notwendig oder gar wünschenswert. Ich glaube weder daran, dass eine Gesellschaft Geld und Eigentum braucht, noch dass eine Autorität gebraucht wird, die sagt was erlaubt ist und was nicht, noch dass irgendwer das Recht hat zu untersagen welchen Tätigkeiten nachgegangen wird. Ganz im Gegenteil.

          „[…]Jemand der mit dem Existenznotwendigen bedroht werden kann, der kann nicht verhandeln (darauf können wir uns evtl einigen). Und ein verhandlungsfähiges Individuum in diesem Sinne, dass es auch “Nein” sagen kann, genau wie es auch “Ja” sagen kann, das ist wohl die Grundlage aller liberalen Positionen.“

          Jetzt habe ich irgendwie das Gefühl ich würde mich mit Götz Werner unterhalten.
          Selbstverständlich begrüße ich verhandlungsfähige Individuen, das wird nur nicht durch BGE erreicht. Deine Aussage, dass ’nein sagen können durch gesicherte Existenznotwendigkeiten‘ Verhandlungsfähigkeit impliziert ist schon eine sehr verkürzte Darstellung. Das würde vorraussetzen, dass keine negativen Konsequenzen drohen, wenn man nein sagt. Dazu gehört weit mehr als sich auf ein bloßes Existenzniveau stützen zu können (ich nehme dabei zu deinen Gunsten an, dass BGE tatsächlich dem Exitenzminimum entspricht). Frei in der Verhandlung wäre man z.B. wenn man den gleichen Wohlstand UND Handlungsspielraum hätte wenn man ’nein‘ sagt, als würde man ‚ja‘ sagen, und nicht wenn man sonst als Strafe auf Existenzniveau herabgestuft wird.

          Die Forderung nach individuellem Verhandeln hört man immer wieder nicht zufällig aus Unternehmerkreisen um die Solidarität der Menschen zu untergraben. Es wird vorgegaukelt, dass der Einzelne durch Egoismus für sich mehr Vorteile herausschlagen kann. Es ist ziemlich bezeichnend, dass du gleichzeitig die Abschaffung von Mindestlöhnen und dem Kündigungsschutz forderst, und von einem Verhandlungsfähigen Individuum fabulierst.

          Ich gehe weiter davon aus, dass deine Annahme stimmt, dass der Kapitalismus über die Zeit immer weniger Arbeitsplätze zur Verfügung stellt. Ich denke allerdings, dass sich diese Entwicklung nicht ewig fortsetzt und sich daher nur einem bestimmten Niveau annähert. Das heißt mit anderen Worten, dass der Kapitalismus über die Zeit immer weniger Menschen Wohlstand bringt. Das BGE würde die Verarmung quasi am Existenzniveau stoppen, allerdings nichts an der Tatsache ändern, dass immer weniger Menschen Wohlstand erleben. Durch die Blume sagen BGE Anhänger somit, dass auf lange Sicht das Existenzniveau für die Mehrheit der Menschen zum Normalzustand werden soll. Von der versprochenen Verhandlungsfähigkeit kann also gar nicht die Rede sein.

          Was natürlich auch verschwiegen wird ist, dass der Andrang auf die verbliebenen Stellen immer größer wird, da Existenzminimum für die meisten ein großer Rückschritt wäre. Umso kleiner das Verhältnis zwischen freien Stellen zu Bewerbern ist umso schlechter ist die Verhandlungsposition der Bewerber und die würde immer schlechter. Auch der Druck auf die verbliebenen Arbeiter würde immer größer werden, da stets ein Heer von Arbeitslosen bereitsteht den zu ersetzen, der Zicken macht („verhandeln“ will). Es gibt also über Zeit eine sich stetig verbesserende Verhandlungsposition der „Unternehmer“.

          Der Kracher ist, dass durch die Automatisierung zusätzlich erwirtschaftete Profite in immer weniger Hände fließen. Wenn es nach Götz Werner ginge, würden aber genau die sich nicht am BGE beteiligen, weil die ja durch das bloße vermieten ihres Eigentums in Form von Arbeitsplätzen „sozial“ sind. Wenn man dieses Problem nicht in den Griff bekommt wird man sich so unversehens in einem neuen Feudalismus wiederfinden. Es wird nicht ohne Grund den Menschen mit dem BGE Sand in die Augen gestreut, weil es genau eines nicht macht: Die Ursachen der Ungleichverteilung zu beheben. In Wahrheit wirkt es sich auf diese Entwicklung unterstützend aus.

          „Zu Deinen anderen Reaktionen auf meinen Kommentar … da fällt mir jetzt nichts mehr ein … Außer dass man das offensichtlich so sehen kann. Wenn Du die Piraten nicht von Sozialdemokraten unterscheiden kannst … naja. Vielleicht findest Du ja doch irgendwann mal die Unterschiede. Es sieht nur alles nach Nägeln aus, wenn man ein Hammer ist 🙂
          Grüße.“

          Damit hast du insofern recht, dass ich in der Tat alle Systeme ablehne, die auf Gewalt und Ausbeutung basieren. Ich habe schon ziemlich oft mit BGE-Anhängern diskutiert, und muss sagen dass mir deine Ausführungen schon zigfach begegnet sind. In meinen Augen ist es eben nichts anderes als neoliberale Maßnahmen hinter sozialen Heilsversprechen zu tarnen. Also etwas ziemlich materialistisch motiviertes.
          Es ist mir allerdings bis dato verborgen geblieben woher diese große Vehemenz kommt, mit der BGE-Anhänger versuchen ihr Programm zu verwirklichen. Wie kann man so vermessen sein?

          1. christorpheus

            Es ist natürlich nicht Dein Problem, dass ich nicht über meinen Tellerrand schauen kann und dass ich natürlich keine Ahnung von dem habe was ich da zitierte. Ehrlichgesagt weiß ich natürlich auch nicht was Deine Probleme sind. Aber Deine Idee dass Geld und Eigentum obsolet sind … naja … die scheint mir recht … fantasievoll.

            Aber, gehen wir mal von der einzigen Argumentation Deines letzten Kommentars aus, die ich nachvollziehen kann (Wie Du ja weißt ist mein Tellerrand meine Grenze): Die Differenz von Arbeitsplätzen und Leuten, die Arbeit suchen wird noch recht lange größer werden und dadurch wird (wenn man mal einen Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage unterstellt) der Preis für Arbeit eher sinken. Welches Modell hast Du denn vor Augen, das dieses Problem zumindest abschwächt? …. und wenn Du jetzt sagst:“Abschaffung von Geld und Eigentum“, dann würde mich eine etwas detailiertere Beschreibung interessieren, als ein Verweis auf Star Trek. Was ist Deine Alternative Idee zu einem BGE (Ein ewig unterstelltes Existenzminimum hast Du gesagt), die die Bürger in der Situation, dass die Differenz von Arbeitsplätzen und Leuten, die Arbeit suchen größer wird, verhandlungsfähiger macht?

            Interessant finde ich im übrigen, dass Du seltsamerweise bestätigst, was ich ganz oben mit
            „kontraproduktiv. Weil offensichtlich ein unvoreingenommener Blick auf Ideen und Funktionen verstellt und ein seltsames “Entweder/Oder”-Lager-Denken produziert wird.” meinte.
            Du argumentierst nicht (so wie ich das innerhalb meines Tellerrands sehe), im Sinne, dass Du meinen Vorschlägen, eigene Alternativvorschläge gegenüberstellst die mich funktional gesehen überzeugen könnten. Sondern, Du macht so ein seltsames Lagerdenken auf, dass von funktionalen Gesichtspunkten einzelner Ideen ablenkt. Du unterstellst mir keine Ahnung und sagst:“Wer das und das sagt, der ist Unternehmer oder Neocon“ (und disqualifiziert damit was ich sage? oder qualifizierst Du es? Was möchtest Du damit sagen?). Das finde ich fantasielos und wenig überzeugend. Und btw. ehrlichgesagt habe ich noch keinen Neocon gesehen, der für das BGE ist, geschweige denn etwas gegen das Problem der Erpressbarkeit durch Existenznotwendigkeiten tun möchte. Sorry.

  5. M

    Das liest und schreibt sich schön in blogs und der warmen schreibstube, fern der realität. Und genau so zerschellt wunschgefasel wie dieses dann eben an dieser.

    Hey! Kommt mal raus, seht euch um hier draussen im richtigen Leben!

    Academics … LOL

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